Johannes RauFachbereich MathematikFakultät der Naturwissenschaften |
Ich arbeite am Fachbereich Mathematik an der Universidad de los Andes, Bogotá, Kolumbien. Mein Forschungsgebiet ist die tropische Geometrie in Verbindung zu enumerativer Geometrie, reeller algebraischer Geometrie und Schnitttheorie. Allgemein liegt mein mathematischer Schwerpunkt in der algebraischen Geometrie, der symplektischen Geometrie und der Kombinatorik. Mehr Details gibt es in den folgenden Abschnitten oder per Email.
Email: j.rau (at) uniandes.edu.co
Aktuell organisiere ich die Special Session "Tropical Geometry, twistor spaces and cluster geometry" für den Mathematical Congress of the Americas 2025 in Miami. Meine Mitorganisatoren sind Helge Ruddat, Lara Bossinger and Lucia Lopez de Medrano. Unter den folgenden Links gibt es weitere Informationen.
Zusammen mit Pablo Cubides habe ich die Schule und Konferenz "Colombian Encounter of Tropical and Non-archimedean Geometry" organisiert. Hier ist der Link zur Webseite des Events.
Wir organisierten das Latino-Americano Geometría Algebráica Real y Tropical Online Seminario (LAGARTOS). Lagartos sind übrigens Eidechsen.
Konstruiere deine eigene reelle algebraische Kurve mit dieser einfachen Browseranwendung.
Ich schreibe ein Buch über tropische Geometrie zusammen mit Grigory Mikhalkin. Der folgende Link führt zur aktuellen Entwurfsfassung. über Anregungen und Verbesserungen aller Art freue ich mich sehr.
Mein Forschungsgebiet ist die tropische Geometrie (der Ursprung des exotischen Namens ist recht langweilig – ursprünglich wurde das Adjektiv "tropisch" im Zusammenhang mit der Max-Plus-Algebra zu Ehren des brasilianischen (in Ungarn geborenen) Mathematikers Imre Simon verwendet). Auch wenn die Ursprünge des Gebietes weiter zurück liegen, entstand tropische Geometrie als neue Entwicklung in der algebraischen und symplektischen Geometrie um das Jahr 2000. Meine spezifischen Interessen möchte ich anhand einer kurzen Liste von Stichworten darstellen.
Wir wagen uns hier an einen Vergleich der tropischen Mathematik mit der Welt der Dinosaurier. Wenn Paläontologen mehr über diese Tiere erfahren möchten, können sie nicht einfach in den Zoo oder den Urwald spazieren, denn unglücklicherweise sind die armen Viecher schon vor langer Zeit ausgestorben. Stattdessen arbeiten sie eher wie Archäologen. Sie graben nach den versteinerten Knochen, versuchen die Skelette zu rekonstruieren und ziehen dann Rückschlüsse darüber, wie diese Tiere aussahen, was sie aßen, wie sie jagten usw. In der tropischen Geometrie machen wir genau das Gleiche!
In unserer Welt werden die Dinosaurier "algebraische Varietäten" genannt. Dabei handelt es sich um komplizierte geometrische Formen beschrieben durch polynomiale Gleichungen. Solche algebraische Varietäten tauchen in der Mathematik, den Naturwissenschaften aber auch im echten Leben ständig auf, und daher bildet ihr Studium eines der ältesten und mächtigsten Gebiete der Mathematik (die sogenannte algebraische Geometrie). Algebraische Varietäten sind oft so komplizert, dass es unmöglich ist, sie direkt in den Griff zu kriegen – genau wie bei den ausgestorbenen Dinosauriern. In manchen Fällen haben es Mathematiker allerdings geschafft, die Skelette dieser mathematischen Dinosaurier auszugraben. Konkret muss man die Dinosaurier zunächst in Amöben verwandeln und sie dann so lange verhungern lassen bis nur noch ihre Skelette übrig sind ;).
Diese mathematischen Skelette nennen sich tropische Varietäten (auf diesr Seite finden sich einige Abbildungen davon). In der tropischen Geometrie spielen wir also Paläontologe und versuchen, mehr über die ursprünglichen geometrischen Objekte anhand ihrer tropischen Skelette zu erfahren. Der Vorteil ist, dass tropische Varietäten viel einfacher sind als die ursprünglichen Objekte und daher mit viel elementareren Methoden untersucht werden können. Natürlich vollbringt der tropische Ansatz keine Wunder (es ist einfach, die Größe eines Dinosauriers anhand seines Skelettes abzuschätzen, aber hat er nun eine glatte oder behaarte Haut?), aber mittlerweile gibt es eine Reihe von bemerkenswerten Fakten über algebraische Varietäten, die aus dem Studium ihrer tropischen Skelette geschlussfolgert wurden. Und deshalb ist tropische Geometrie zur Zeit ein spannendes und immer weiter wachsendes Arbeitsgebiet.
Du bist Bachelor/Master Student für Mathematik oder Forscher in einem anderen Bereich und möchtest dich auf eine erste Expedition in die Tropen wagen? Dann ist dieses kurze Skript vielleicht das Richtige.
Dieses Skript entstand aus einem Kompaktkurs für Bachelor Studenten ohne Vorkenntnisse zum Thema. Das Level ist darum sehr elementar, und der Schwerpunkt liegt auf Intuition und Veranschaulichung gegenüber Exaktheit und Tiefe.Einige Folien mit weiteren Infos zu ein paar Projekten.
Einer der Vorläufer der tropischen Geometrie ist Viro's Patchworking Methode. Diese Methode erlaubt es, reelle algebraische Varietäten mit bestimmten topologischen Eigenschaften zu konstruieren. Unter dem folgenden Link findest du eine kleine Browseranwendung, mit der du die Methode selbst ausprobieren kannst.
Damit kannst du deine eigene reelle algebraische Kurve und hübsche Bilder wie das nebenstehende erzeugen. Es zeigt schematisch die (topologische) Form einer ebenen reellen algebraischen Kurve vom Grad 30 (das heißt, die Nullstellen eines Polynoms vom Grad 30 in den Variablen x und y). In den folgenden Folien findest du einige weitere Informationen zu diesem Thema.
Johannes Rau, Arthur Renaudineau, and Kris Shaw. Real phase structures on tropical manifolds and patchworks in higher codimension. Preprint (2023). arXiv: 2310.08313.
Jan Draisma, Sarah Eggleston, Rudi Pendavingh, Johannes Rau, and Chi Ho Yuen. The amoeba dimension of a linear space (2023). arXiv: 2303.13143.
Erwan Brugallé, Lucía López de Medrano, and Johannes Rau. Combinatorial patchworking: back from tropical geometry. Trans. Amer. Math. Soc. (accepted) (2022). arXiv: 2209.14043.
Johannes Rau. Real semi-stable degenerations, real-oriented blow-ups and straightening corners. Int. Math. Res. Notices 2023.18 (2023), pp. 15896–15927. doi: 10.1093/imrn/rnad005. arXiv: 2203.17097.
Johannes Rau, Arthur Renaudineau, and Kris Shaw. Real phase structures on matroid fans and matroid orientations. J. Lond. Math. Soc. 106.4 (2022), pp. 3687–3710. doi: 10.1112/jlms.12671. arXiv: 2106.08728.
Johannes Rau. On the tropical Lefschetz-Hopf trace formula. J. Algebraic Combin. (2023). doi: 10.1007/s10801-023-01220-y. arXiv: 2010.07901.
Johannes Rau. The tropical Poincaré-Hopf theorem. J. Combin. Theory Ser. A 196 (2023), p. 105733. doi: 10 . 1016 / j . jcta . 2023 . 105733. arXiv: 2007.11642.
Grigory Mikhalkin and Johannes Rau. Spines for amoebas of rational curves. Enseign. Math. 65 (2 2019), pp. 377–396. doi: 10.4171/LEM/65-3/4-3. arXiv: 1906.04500.
Jan Draisma, Johannes Rau, and Chi Ho Yuen. The dimension of an amoeba. Bull. London Math. Soc. 52.1 (2020), pp. 16–23. doi: 10.1112/blms.12301. arXiv: 1812.08149.
Johannes Rau. Lower bounds and asymptotics of real double Hurwitz numbers. Math. Ann. 375.1-2 (2019), pp. 895–915. doi: 10.1007/s00208-019- 01863-y. arXiv: 1805.08997.
Boulos El Hilany and Johannes Rau. Signed counts of real simple rational functions. J. Algebraic Combin. 52.3 (2020), pp. 369–403. doi: 10.1007/s10801- 019-00906-6. arXiv: 1712.05639.
Philipp Jell, Johannes Rau, and Kristin Shaw. Lefschetz (1,1)-theorem in tropical geometry. Épijournal Géom. Algébrique 2.11 (2018). doi: 10. 46298/epiga.2018.volume2.4126. arXiv: 1711.07900.
Ilia Itenberg, Grigory Mikhalkin, and Johannes Rau. Rational quintics in the real plane. Trans. Amer. Math. Soc. 370 (2018), pp. 131–196. doi: 10.1090/ tran/6938. arXiv: 1509.05228.
Hannah Markwig and Johannes Rau. Tropical Real Hurwitz numbers. Math. Z. 281.1-2 (2015), pp. 501–522. doi: 10.1007/s00209- 015- 1498- 4. arXiv: 1412.4235.
Mathieu Guay-Paquet, Hannah Markwig, and Johannes Rau. The Combinatorics of Real Double Hurwitz Numbers with Real Positive Branch Points. Int. Math. Res. Not. 2016.1 (2016), pp. 258–293. doi: 10. 1093/imrn/rnv135. arXiv: 1409.8095.
Lars Allermann, Simon Hampe, and Johannes Rau. On rational equivalence in tropical geometry. Canad. J. Math. 68.2 (2016), pp. 241–257. doi: 10. 4153/CJM-2015-036-0. arXiv: 1408.1537.
Georges François and Johannes Rau. The diagonal of tropical matroid varieties and cycle intersections. Collect. Math. 64.2 (2013), pp. 185–210. doi: 10.1007/s13348-012-0072-1. arXiv: 1012.3260.
Johannes Rau. Intersections on tropical moduli spaces. Rocky Mt. J. Math. 46.2 (2016), pp. 581–662. doi: 10.1216/RMJ-2016-46-2-581. arXiv: 0812.3678.
Hannah Markwig and Johannes Rau. Tropical descendant Gromov-Witten invariants. Manuscr. Math. 129.3 (2009), pp. 293–335. doi: 10.1007/s00229- 009-0256-5. arXiv: 0809.1102.
Lars Allermann and Johannes Rau. First steps in tropical intersection theory. Math. Z. 264.3 (2010), pp. 633–670. doi: 10.1007/s00209-009-0483-1. arXiv: 0709.3705.
Johannes Rau. A First Expedition to Tropical Geometry. Lecture notes for a mini course given at the International School on Topological and Geometric Combinatorics, Tehran, Iran, 13–16/02/2017. 2018. url: https://math.uniandes.edu.co/~j.rau/downloads/FirstExpedition.pdf.
Grigory Mikhalkin and Johannes Rau. Tropical Geometry. textbook in preparation. 2019. url: https://math.uniandes.edu.co/~j.rau/downloads/main.pdf.
Boulos El Hilany, Johannes Rau, and Arthur Renaudineau. Combinatorial patchworking tool. Javascript applet. 2017. url: https://math.uniandes.edu.co/~j.rau/patchworking/patchworking.html.
Johannes Rau. Tropical intersection theory and gravitational descendants. PhD-Thesis. Technische Universität Kaiserslautern, 2009. url: http://kluedo.ub.uni-kl.de/volltexte/2009/2370/.
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